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Deutschland

Die Kormoranverordnungen verschiedener Bundesländer unterscheiden sich.

Während in Baden-Württemberg die Diskussion zwischen den Fischern und den Naturschützern teilweise nicht mehr nachvollziehbar hohe Wellen schlägt, arbeiten in Brandenburg die Vogelschutzwarte und die Fischer zusammen.  

Lesen Sie nachfolgend eine Zusammenfassung dieser Zusammenarbeit oder einen Auszug aus dem Tagungsband des LFVBW als PDF. Den gesamten Tagungsband des Seminars „Kormorans und Fischartenschutz” am 16. Februar 2008 finden Sie auf den Seiten des Landesfischereiverbands Baden-Württemberg e.V.

 

Zusammenfassung der Aktionen zur Reduktion des Brutaufkommens in Kormorankolonien durch gezielte Störungen im Land Brandenburg:

2005: Erster behördlich genehmigter und gezielter Eingriff in eine brandenburgische Kormorankolonie (Alter Wochowsee) durch Fischer    

Voraus ging:
  • Antrag des Landesfischereiverbandes Brandenburg/Berlin e.V. zur Reduzierung des Kormoranbrutbestandes in der Kolonie „Alter Wochowsee“ wegen erheblicher fischereilicher Schäden
  • Genehmigung durch das Landesumweltamt Brandenburg   
Auflage:
  • Beobachtende Begleitung und Dokumentation durch die Staatliche Vogelschutzwarte

    „…um die Reaktion der Kormorane auf die durchgeführten Maßnahmen und ihre Effizienz zu dokumentieren sowie sicherzustellen, dass der Bestand der Kolonie durch die getroffenen Maßnahmen nicht in Frage gestellt und den Anforderungen der Vogelschutzrichtlinie Rechnung getragen wird.“   

2006: Weiterführung der Aktion in der Kolonie „Paretzer Tonstiche“

2007: Weiterführung der Aktion in der Kolonie „Paretzer Tonstiche“

Methode: Störungen in kalten Nächten an Terminen vor dem Schlupf der Jungen im April.

  • Lärmen
  • Klopfen an die Brutbäume
  • Lasergewehre
  • Handscheinwerfer und starke Taschenlampen
Ergebnisse:
  • Die Nachttemperatur sollte möglichst unter 0°C liegen
  • Die Eier sollten möglichst angebrütet sein
  • Lärm wirkt sich auf Kormorane als Störquelle viel weniger aus als das direkte Anstrahlen der zurückkehrenden Kormorane
  • Der Einsatz von Laserstrahlen brachte keinen Erfolg
  • Das Betreten der Kolonie selbst ist nicht notwendig
  • Es müssen Posten auf verschiedenen Seiten der Kolonie aufgestellt werden
  • Pro Wache sind zwei Personen ausreichend, die Präsenz muss die ganze Nacht gewährleistet sein
Wie haben die Kormorane reagiert?
  • Nach Beendigung der Störungen, jeweils in den frühen Morgenstunden, wurde die Kolonie sofort wieder von allen Kormoranen besetzt
  • Die Rate der Nachbruten war nach der Störung leicht erhöht, meist saßen die Vögel bis zum Sommer auf den Eiern oder gaben die Brut ganz auf.
  • Eine Störung anderer Tierarten konnte nicht festgestellt werden.
Erfolg:
  • Reduktion des Nachwuchses um bis zu über 90% (nach 5 Frostnächten)
  • Eine nachhaltige Auswirkung auf die Kolonie konnte bislang nicht beobachtet werden
  • Es kam kaum zu Abwanderungen 
  • Es kam zu keinen Kolonieneugründungen            

Kormoranverordnungen in Deutschland