Schäden durch den Kormoran
Ein Kormoran frisst pro Tag 500 g Fisch. Hinzu kommt eine hohe Anzahl bei der Jagd verletzter Fische.
Eine Kormorankolonie mit 100 Brutpaaren, ihren Jungen und den noch nicht brütenden Mtgliedern benötigt pro Tag ca. 250 kg Fisch.
Durchschnittlich enthalten unsere Fließgewässer zwischen 50 und 150 kg/ha Biomasse an Fisch. Ein Ertrag, d.h. die ohne Auswirkung auf den Bestand abschöpfbare Menge von 50 kg/ha gilt bereits als sehr gut.
Ein Schwarm Kormorane ist also in der Lage, innerhalb kurzer Zeit Fischbestände drastisch zu reduzieren.
Einfluss auf die Fischbestände
Bestandsveränderungen zeigen sich oft bereits nach erstmaligem Kormoraneinflug. Erfolgen Kormoraneinflüge über mehrere Winter, sind ein verringertes Arteninventar und deutlich niedrigere Häufigkeiten feststellbar.
Davon sind nicht nur naturferne, ausgebaute Fließgewässerstrecken betroffen, sondern in gleicher Weise auch naturnahe Fließgewässer.
In nicht vom Kormoran besuchten, vergleichbaren Gewässern können keine derartigen Beeinträchtigungen festgestellt werden.
Kormorane verursachen vor allem kleinräumig relativ häufig Überfischungssituationen und Zusammenbrüche ganzer Fischpopulationen oder einzelner Arten.
Gefährdung von Fischarten
Vielerorts kommt es zur Gefährdung von Fischarten. Auf Grund ihrer höheren Anfälligkeit sind davon vor allem die selteneren Arten betroffen, insbesondere aber praktisch landesweit die Äsche.
Ein gutes Beispiel für die Gefährdung der Äsche bietet deren Population im Gebiet des Übergangs vom Bodensee-Untersee in den Hochrhein.
In diesem Gebiet wurden früher große Mengen Äschenlaich für die Stützung der Bestände in anderen Gewässern gewonnen; heute sind kaum noch laichfähige Äschen anzutreffen. Dieses Vorkommen wurde nach Vorschädigungen durch den Kormoran - so wie auch der Bestand im anschließenden Hochrhein - zusätzlich sehr stark durch den Hitzesommer 2003 reduziert.
Im Gegensatz zum Bestand des Hochrheins konnte sich der im Gebiet Untersee-Ende jedoch bisher nicht wieder erholen. Dass dies auf den starken Fraß und die ständigen Störungen durch den Kormoran zurück geht, zeigt der Vergleich mit dem schweizerischen Hochrhein.
Dort wird der Kormoran durch die Schweizer „Kormoranwacht” konsequent vergrämt. Der Äschenbestand ist dort heute wieder so gut wie im Sommer 2003.
Auswirkungen auf die Berufsfischerei
Forellenteichwirtschaften
In Forellenteichwirtschaften treten in der Regel nur selten größere Schäden auf, weil durch die täglichen Arbeiten und damit der Anwesenheit an den Teichen, ein Vergrämungseffenkt erzielt wird. Es gibt aber auch Beispiele in Baden-Württemberg, dass durch Kormorane in einer Woche aus einer Fischzucht 3 Tonnen Fisch gefressen wurden.
Karpfenteichwirtschaften
In den Karpfenteichwirtschaften werden größere Teiche und Seen bewirtschaftet. In allen werden Kormoraneinfälle beobachtet. Die Verluste bei den herbstlichen Abfischungen betragen rund 30 - 50% einschließlich der angeschlagenen, nicht mehr verwertbaren Fische. In einzelnen Gewässern kann die Schädigung bis zu 100% betragen.
Berufliche Fluss- und Seenfischerei
Hier schädigt der Kormoran die Berufsfischer fast schon existenzgefährdend. Schäden entstehen durch aus den Netzen gerissene oder angefessene Fische, die Kosten für den Ersatz der zerstörten Netze, sowie den aufgrund des Bestandsrückgangs verminderten Fängen. Bei den bescheidenen Einnahmen aus der Fischerei sind das katastrophale Einbußen.
Verletzungen
Untersuchungen haben ergeben, dass Kormorane weit mehr Fische schädigen, als sie verzehren. Bei der Jagd verletzen die Vögel mit ihren scharfen Hakenschnäbeln viele Fische, ohne sie tatsächlich zu erbeuten. Häufig verenden diese Fische später an ihren verpilzten Wunden und tauchen meist in keiner Statistik auf.
Poster: Schäden durch den Kormoran
Die hier zur Verfügung gestellten Medien dienen zur Ansicht auf dem Monitor. Für die Auslage oder den Aushang unserer Printmedien wenden Sie sich bitte an den für Sie zuständigen Fischereiverband.